Normalerweise schreibe ich nicht nur einen Großteil des Velocity Blogs, sondern übernehme auch die Interviews über Kunden- und Mitarbeiterfahrzeuge. Aber auch ich bin nicht durch Zufall bei Velocity gelandet, denn auch ich fahre seit vielen Jahren ein Pony und so interviewe ich mich heute sozusagen selbst.
Die Selbstvorstellung
➔ Mein Name ist Andi, ich komme eigentlich aus München, wohne aber seit vielen Jahren im Umland. Ich bin gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, studierter BWLer und Erwachsenenpädagoge, und seit gut 20 Jahren bin ich selbständig als Autor, Werbefuzzi und Eventveranstalter. Autos waren schon immer meine große Liebe und seit einiger Zeit sind sie auch Teil meines Berufs. Wenn ich nicht gerade automäßig unterwegs bin, pflege ich mein Hobby als Kampfsportlehrer.
Wie bin ich zu Velocity gekommen?
➔ Neben meinem eigenen Autoprojekt „Asphalthelden“ habe ich mehrere Jahre den Blog von Ap-Sportfahrwerke betreut. Das hat mir viel Spaß gebracht und irgendwann habe ich mich nach etwas Ähnlichem umgeschaut, gerne etwas mit US-Cars. Velocity kannte ich schon, weil ich in der Vergangenheit einige Teile dort bestellt hatte. Da dachte ich, ich frage einfach mal und kurz darauf waren wir uns einig.
Wie bin ich zum Thema Mustang gekommen?
➔ Als Kind der 70er bin ich in den beiden folgenden Jahrzehnten mit jeder Menge US-Action-Serien und -Filmen aufgewachsen. Egal ob A-Team, Knight Rider oder Ein Colt für alle Fälle, fast jede Serie hatte auch ein Hero Car und das war halt meist ein Amischlitten. 1998 bekam ich dann aufgrund eines Buchungsfehlers bei einem meiner zahllosen USA-Aufenthalte meinen ersten Mustang. Ein grünes 4. Gen. Cabrio mit beigem Leder für einen 4-Wochen Rundtrip. So glücklich war ich noch nie! Und obwohl ich damals noch recht ahnungslos war und erst erschrocken feststellen musste, dass Touristenmustangs eben keine V8 unter der Haube hatten, fühlte ich mich angekommen. Als ich zurück in Deutschland war, stand der Mustang dann plötzlich ganz oben auf meiner Wunschliste.
Mein erstes US-Car
➔ Damals studierte ich aber noch und das Geld war knapp. Ohne elterlichen Zuschuss hat es auch trotz Nebenjob nicht gereicht und mein Vater war wenig begeistert von meiner Idee eines exotischen Imports. Also zog sich das Ganze und die US-Car Begeisterung verebbte wieder etwas zugunsten anderer Fahrzeuge. Irgendwann Mitte der 2000er sahen mein Dad und ich dann zusammen einen neuen Chrysler PT Cruiser Cabrio beim Mercedes Händler stehen und überlegten ob wir uns sozusagen zusammen ein Hobby-Cabrio leisten sollten. Der Mercedes Händler wollte den PT Cruiser händeringend loswerden und ich glaube es war das einzige Mal im Leben, dass mich ein Händler beim Neuwagenkauf fragte: „Was wollen Sie denn bezahlen? Hauptsache Sie nehmen ihn mit!“ Wir haben ihn mitgenommen, recht günstig, wie ich nicht zu erwähnen brauche. Auch wenn viele ihn hässlich finden, mir gefällt er immernoch, die Technik allerdings war abenteuerlich.
Endlich ein Mustang
➔ Es dauerte bis ins Jahr 2016, bevor ich schließlich endlich einen Mustang mein Eigen nennen konnte. Zuvor hatte ich monatelang gesucht. Hunderte umsonst gefahrener Kilometer für Unfallautos, Kettenraucherautos und Umbauten ohne jede Chance auf TÜV. Ich wollte schon aufgeben, dann kam doch Licht am Ende des Tunnels. Den gewünschten Boss 302 konnte ich mir nicht leisten, aber ich fand wenigstens einen sogenannten „poor mans Boss“, also einen 2013 GT mit Track Pack. Ölkühler, großer Wasserkühler, kurze Hinterachsübersetzung, Sperrdifferenzial und Brembobremsen klangen nach „autobahntauglich“ und spaßig. Außerdem hat der 13/14 für mich das schönste Heck, mit den schönsten Heckleuchten. Der Wagen kam darüber hinaus mit sauberem Carfax und er hatte nur 7.000 Kilometer auf der Uhr.
Änderungen am Mustang
➔ Ich fasse mich mal kurz und bleibe bei den wichtigsten Änderungen, die für mich auch sicherheitsrelevant sind: 1. Andere Reifen. Das ist zwar kein „cooles Tuning“, aber ich habe noch nie ein Auto mit derart katastrophalen Reifen gesehen wie den Mustang. Also runter damit und neue drauf. 2. Fahrwerk. Meiner hat ein ST Gewindefahrwerk verbaut. Zusammen mit den neuen Reifen hat alleine das die Fahrdynamik und Fahrsicherheit um ein Vielfaches verbessert. 3. Dann noch ein paar Kleinigkeiten wie Domstrebe, Schaltwegverkürzung usw. und fertig ist ein ziemlich spaßiges Wochenendauto.
Was habe ich für zukünftige Pläne?
➔ Der Mustang gefällt mir eigentlich jetzt so wie er ist. Wir gehen nun zusammen ins fünfte Jahr, was bei mir schon lange ist. Wirklich reizen zum Tausch würde mich nur ein Shelby GT350, aber da müsste ich noch ein paar viele Euro drauflegen. Vielleicht behalte ich auch meinen Wagen und kaufe mir irgendwann noch eine Corvette (im Traum C2, realistisch wohl eher C3) oder einen „Bandit“ Trans Am dazu.
Was verbindet mich mit der USA?
➔ Ich hatte schon immer ein besonderes Verhältnis zu den USA. Meine halbe Familie lebt drüben (Wisconsin), ich habe mal ein halbes Jahr Praktikum in Tennessee gemacht und sammle fleißig „besuchte Bundesstaaten“ in zahlreichen Urlauben. Über meine letzte große USA Auszeit habe ich sogar ein Buch geschrieben (6.000 Meilen bis Vegas). Da war ich zwei Monate vom Atlantik bis zum Pazifik und von Florida bis Montana unterwegs. Natürlich gab es auch jede Menge Autothemen, von Shelby bis zum Corvette Werk, von meinem ersten amerikanischen Tuningtreffen bis zur SEMA war alles dabei. Ich freue mich schon so unglaublich, wenn man endlich wieder reisen kann!
Wo kann man mich treffen?
➔ Im Normalfall bin ich auf allerlei Autotreffen im Raum Bayern und manchmal auch außerhalb. Damit meine ich sowohl US-Car als auch Tuningtreffen. Außerdem veranstalten wir auch eigene Treffen und Ausfahrten, also zumindest tun wir das, wenn die Gesetzeslage es erlaubt.
Berühmte letzte Worte
➔ Wenn Ihr auch von einem US-Car träumt, erfüllt Euch Eure Träume jetzt, man weiß nie wie lange so etwas noch möglich sein wird und wenn ihr dann zugreift, unterschätzt nicht die Macht eines anspringenden, brabbelnden V8. Da haben schon viele plötzlich jede Vernunft vergessen.