Spürbar geschwächt von der Ölkrise der 70er Jahre versuchte der Chrysler Konzern in den 80er Jahren vor allem, sich durch viele praktische, schlichte und lukrative Fahrzeuge finanziell zu erholen. Im Jahr 1988 führten dann einige günstige Faktoren dazu, dass Dodge mit der Entwicklung der Viper begann. Der Grundstein für dieses Projekt wurde durch ein Gespräch zwischen dem damaligen Chrysler Präsidenten Robert Lutz, der selbst eine Shelby Cobra besaß, und Carroll Shelby gelegt. Robert hatte die Idee, eine moderne Version der Shelby Cobra zu bauen, die aber den Genen der Cobra treu bleibt. Caroll Shelby war von der Idee einer modernen Cobra wohl sehr begeistert, konnte aber anders als es oft behauptet wird, aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Entwicklung dieses Fahrzeuges teilnehmen. Als Kern des Fahrzeuges sollte ein aktuelles Motormanagementsystem gekoppelt an einen großen, kräftigen Motor dienen, das Fahrzeug sollte aber puristisch sein und es sollte eine spürbare direkte mechanische Verbindung zwischen Fahrer und Fahrzeug herrschen.Daher verzichtete man ganz bewusst auf Technologien, wie Turbolader, Traktionskontrolle, ABS-Bremsen, Allradlenkung, elektrisch verstellbare Stoßdämpfer und andere Technikwunder der 80er Jahre. Bereits 1985 entstand die Fahrzeugstudie "Izod", an dessen Design man sich bei der Viper orientierte. Izod war ein Designentwurf für ein modernes Sportwagen-Cabriolet mit V8 Motor. Da Dodge Ende der 80er Jahre für das Truck- und Pickup-Segment an einem großen und kräfigen V10 Motor entwickelte, war auch schnell der passende Motor für die Neuinterpretation der Cobra gefunden. Es sollte der Magnum V10 Truck Motor werden, allerdings deutlich leichtgewichtiger und leistungsstärker. Statt einem Graugussblock wurden Motorblock und Zylinderköpfe des Viper V10 aus Aluminium hergestellt. Die ersten Motorprototypen wurden von Lamborghini, damals noch zu Chrysler gehörend, in Italien hergestellt, der Serienmotor wurde aber von Dodge in den USA gefertigt. Die erste Generation des Viper V10 erreichte mit 8,0 Liter Hubraum eine Leistung von 400, später dann 450 PS. Da der Motor erst im Laufe der Fahrzeugentwicklung fertiggestellt wurde, waren frühe Prototypen mit dem 360cui Magnum V8 ausgestattet. Obwohl Carroll Shelby im Entwicklungsprozess nicht involviert war, ließ es sich aber dennoch nicht nehmen, das für das 1991 Indianapolis 500 vorbereitete Viper Pace Car persönlich zu fahren. Als im Mai 1992 die Auslieferung der 196 Vipers für dieses Modelljahr begann, orientierte sich Dodge an den Verkaufszahlen der Corvette um herauszufinden, welche der insgesamt 2800 Händler eine Viper bekam. Obwohl der Verkaufspreis nur bei 50.000 US-Dollar lag, wurden von einigen Händlern noch 100.000 US-Dollar oder mehr aufgeschlagen, weil die Fahrzeuge in so geringer Stückzahl verfügbar waren und die Nachfrage so groß war.
Dodge Viper war von Anfang an als Shelby Cobra nachfolger angedacht
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