Wer den bisherigen Vergaser seines US-Cars einfach nur durch ein neues oder besser auf den Motor abgestimmtes Modell ersetzen möchte, wird schnell feststellen: Die Auswahl ist riesig und wird für den Laien schnell unübersichtlich. Auch unser Onlineshop verhält sich da nicht anders. Mit dem Hintergedanken, für jedes Motorsetup den idealen Vergaser anzubieten, stehen sehr viele Modelle verschiedenster Hersteller zur Auswahl. Doch welche Unterschiede und Bauarten gibt es?
Grundprinzip
Im ersten Schritt werden die Schwimmerkammern des Vergasers durch eine meist mechanische Kraftstoffpumpe gefüllt, die im Gegensatz zu Einspritzanlagen mit wenig Druck arbeitet, der gerade groß genug ist, um den gewünschten Füllstand der Schwimmerkammern zu erreichen.
Der Kraftstoff wird zu den sogenannten Venturi-Düsen geleitet, die durch die vom Motor angesaugte Luft sehr schnell durchströmt werden. Dieser Luftstrom erzeugt durch den Venturi-Effekt einen Unterdruck, der wiederum den Kraftstoff ansaugt und in einer Düse fein zerstäubt.
Durch gezielt eingebaute Verengungen im Vergaser kann dieser Effekt weiter verstärkt werden, um die Kraftstoffzufuhr zu regulieren und eine möglichst feine Zerstäubung zu erreichen. Generell gilt: Je schneller die Luft, desto größer ist der Unterdruck der entsteht. Ziel ist es der vorbeiströmenden Luft die richtige Menge Kraftstoff hinzuzufügen und ein für die jeweilige Last möglichst ideales Kraftstoff-Luft Gemisch bereitzustellen. Im Teillastbereich wird dabei ein Verhältnis von 14,7 Teilen Luft zu einem Teil Kraftstoff angestrebt (Lambda 1), während man unter Last zur Verringerung der Klopfanfälligkeit und Absenkung der Verbrennungstemperatur ein fetteres Gemisch bevorzugt.
1BBL / 2BBL / 4BBL
Wenn man sich mit amerikanischen Autos und deren Vergasern auseinander setzt, liest man früher oder später Bezeichnungen wie 2BBL, 4BBL, usw. BBL steht kurz für Barrel und beschreibt die Anzahl der Einlassöffnungen des Vergasers. Hierzu etwas Geschichte: Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte Carter (später Edelbrock) einen der ersten Einfach-Vergaser. Als die Motoren hubraumstärker wurden, konstruierten die Hersteller zuerst 2BBL, später 4BBL Vergaser um das volle Potenzial der durstigen V8-Motoren ausnutzen zu können. Vierfach-Vergasern wird oft nachgesagt, für wenig Mehrleistung den Spritverbrauch unverhältnismäßig in die Höhe zu treiben, was jedoch keinesfalls pauschal gilt. Die meisten Vierfach-Vergaser halten im Teillastbereich zwei Klappen geschlossen, sodass sie sich mechanisch wie ein Zweifach-Vergaser verhalten und erst bei hoher Last auf den Vierfach-Vergaserbetrieb umschalten.
Flansche
Zwischen Anfang der 50er Jahre und Mitte der 70er Jahre gab es vier verschiedene Vergaserflansche, die sich durchgesetzt haben.
Eine wirklich festgesetzte Konvention über die Bezeichnung gibt es zwar nicht, jedoch haben sich bei vielen US-Car-Liebhabern die Bezeichnungen. "Square Bore-, Spread Bore-, AFB- und Holleyflansch" durchgesetzt. Wichtig ist, dass wenn ein neuer Vergaser verbaut wird, dieser denselben Flansch hat wie der zuvor verbaute. Es kann aber auch eine neue Ansaugspinne mit dem passenden Flansch verbaut werden, um den Motor noch weiter auf den gewünschten Einsatzzweck abzustimmen. Auch bei den Ansaugspinnen gibt es Unterschiede und verschiedene Bauarten, hierzu gibt es einen eigenen Blogeintrag.
Hersteller
Im Aftermarket-Bereich gibt es zwei große Marken die für hochwertige Vergaser stehen Holley und Carter/Edelbrock. Beide waren auch bei vielen Muscle-Cars aus den Häusern Ford, Chevrolet, Dodge und Co. auch als Erstausrüstung verbaut.
Diese Tatsache gibt es bestimmt nicht ohne Grund, die Automobilhersteller schätzten die Qualität und Zuverlässigkeit dieser Vergaser. Heutzutage sind die einfache Reparatur, die Verfügbarkeit vieler Überholsets, sowie die leichte Abstimmung auf die Leistung und Charakteristik eines Motors wohl die Hauptargumente für einen Vergaser namhafter Hersteller.
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