Detailsuche am Pony - Die kleinen Unterschiede der 60er Jahre Mustangs
Selbst als gestandener Mustang Profi kann man bei den kleinen aber feinen Unterschiedenen der einzelnen Modelle aus den verschiedenen Bau- und Modelljahren schon mal den Überblick verlieren. Spätestens aber bei einer eventuellen Kaufabsicht werden eben jene Details wichtig, um zu verstehen ob der feilgebotene Klassiker auch tatsächlich original ist oder eben auch nur das ist was er vorgibt zu sein. Wir haben mal ein paar wichtige und interessante Änderungen für Euch zusammengefasst.
Ford Mustang | 1964 vs 1965
Wir beginnen deshalb am Anfang aller (Mustang-) Dinge, nämlich 1964 und enden beim beliebten Jahr 1968. Wenn wir nun von 1964 sprechen, dann reden wir eigentlich vom Jahr 1964 ½, was ja schon alleine ein wenig seltsam anmutet. Die folgenden Änderungen sind dann auch oft derart unauffällig, dass man schon sehr genau hingucken muss. Die wichtigste Information für Sammler dürfte an dieser Stelle sein, dass die Produktionszahlen der frühen Mustangs, also der von 1964 ½ wesentlich geringer sind als die der späteren 1965er. Die 1964 ½ er machen nur gut 17 Prozent der Gesamtmenge aus. Als Zweites muss man im Blick halten, dass in den frühen 1965er Modellen oft noch einzelne Modifikationen der 1964 ½ er zu finden sind, die dann erst im Laufe des Jahres geändert wurden.


Ford Mustang | 1965 vs 1966
Die meisten Änderungen zum Jahr 1965 finden problematischer Weise auch entweder im Innenraum oder unter der Haube statt, sind also auf den ersten Blick fast unsichtbar, andere sind so offensichtlich, wie z.B. die 1965er Einführung des Fastbacks, dass wir sie gar nicht besprechen brauchen. Aber gucken wir einmal genau hin. Die Ponys von 1964 ½ besitzen z.B. nicht die Leiste vorne an der Kühlerhaube wie die 65-66 Modelle. Manche frühe 65er haben sie aber eben, wie schon oben erwähnt, noch nicht, also auch hier ist die Sache mit Vorsicht zu genießen. Als kleines Detail, welches einem schnell einen Aufschluss geben kann, möchten wir hier die Türverschluss Knöpfe nennen. Selbige waren nämlich 1964 ½ passend zur Farbe des Interieurs gehalten und 1965 Chrom. Generell muss man natürlich bei einem Artikel wie diesem sagen, dass über die Jahrzehnte alles auch irgendwann ausgetauscht worden sein könnte.


Kommen wir aber zum Schritt 1965-1966. Den offensichtlichsten Unterschied findet man gleich von vorne. Das bisherige Wabenmuster (6-Eck) im Grill wurde 1966 gegen ein rechteckiges Muster ausgetauscht. Das Pony Emblem mit umlaufenden „Stall“ blieb bestehen, die senkrecht abgehenden Streben aber entfernt. Ebenso auffällig ist das Zierteil, seitlich hinter den Türen und vor den Hinterrädern. 1965 war es mehr oder weniger ein Teil, 1966 bekam dieses Teil drei waagrechte „Finger“. Im Innenraum verschwand z.B. der aus dem Falcon bekannte Band-Tacho und das ganze wurde durch eine 5er Armatur ausgetauscht.


Ford Mustang | 1967 vs 1968
Versucht man nun die 1967/1968er Modelle von den vorigen zu unterscheiden wird es etwas einfacher. Generell ist der Mustang 1967 nämlich in allen Dimensionen etwas gewachsen auch wenn die Karosserie sehr eng am Original blieb. Der Kühlergrill wuchs ebenfalls und sorgte für einen aggressiveren Look. Außerdem wichen die Zierelemente vor den Hinterrädern 1967 Lufteinlässen, die allerdings 1968 wieder verschwanden. Im Chrome der dreiteiligen Heckleuchten fanden sich 1968 schwarze Linien, die gab es 1967 nicht. Die wichtigste Änderung von 1967 auf 1968 ist jedoch wahrscheinlich das komplett überarbeitete Motorenprogramm. Hinweise geben Motoren heute natürlich nur begrenzt, da sie oft getauscht wurden.




Shelby GT500 | 1965 vs 1966
Abschließend wollen wir noch einen kleinen Ausflug in die Welt der Shelbys machen. Generell sind diese natürlich auf den ersten Blick einfach von den anderen Mustangs zu unterscheiden, durch die zahlreichen Klone wird das aber wieder erschwert. Die 1965er Shelbys sind jedenfalls alle Fastbacks und sie sind weiß mit blauen Streifen. Für 1966 gab es keine großen Veränderungen aber mehr Farbauswahl incl. dem Hertz GT350H Modell und ein Plexiglasfenster als kleinen Scheibe in der C-Säule.


Shelby GT500 | 1967 vs 1968
Die 1967/68 Modelle unterscheiden sich von den Vorgängern außerdem auf den ersten Blick durch die sogenannten „Scoops“ statt den 1966 eingeführten Fenstern in der C-Säule und den neuen Scoops vor den Hinterrädern. Will man die 1967er von den 1968er unterscheiden hilft z.B. ein Blick auf Front. Frühe 1967er Modelle haben zwei nah innen liegende runde Zusatzscheinwerfer. Um die Luftanströmung des Kühlers zu verbessern, besitzen einige späte 1967er und alle 1968er Modelle eckige, weiter außen liegende Zusatzscheinwerfer.

Der Shelby GT500 wurde erstmals 1967 angeboten, während es den GT350 durchgehend von 1965 bis 1969 gab. 1968 wurden außerdem der GT500 KR und das berühmte Shelby Cabrio mit dem Überrollbügel angeboten.
[Bildquellen: ©StreetMuscle | https://www.streetmusclemag.com/features/car-features/at-a-glance-how-to-spot-differences-in-1964-5-1968-mustang/]
FAQs
Welche Baujahre zählen zu den klassischen 60er Mustang Modellen?
Zu den klassischen Mustang Modellen zählen die Baujahre 1964 1/2 bis 1968. Besonders selten sind die frühen 1964 1/2 Modelle, da sie nur einen kleinen Anteil der Gesamtproduktion ausmachen und viele einzigartige Detailmerkmale besitzen.
Woran erkennt man äußerlich die Unterschiede zwischen 1964 1/2, 1965 und 1966 Mustangs?
Typische Merkmale sind:
Der 1964 1/2 Mustang hat keine Chromkante am Haubenrand.
Der Grill von 1964 1/2 und 1965 zeigt das bekannte Wabenmuster.
Der 1966 Grill besitzt schmalere Öffnungen und horizontale Chromstreben.
Zierleisten hinter den Türen unterscheiden sich je nach Baujahr, z. B. glatter bei 1965 und mit drei schmalen Einsätzen bei 1966.
Wodurch unterscheiden sich die 1967er und 1968er Mustangs?
Ab 1967 wurde der Mustang größer und bekam eine breitere Karosserie.
Der Grill und das Frontdesign wurden aggressiver.
1967 Modelle haben seitliche Lufteinlässe, 1968 Modelle nicht mehr.
Ab 1968 wurden zusätzliche Sicherheitsdetails eingeführt, z. B. Seitenmarkierungsleuchten.
Auch die Heckleuchten und Innenausstattung wurden überarbeitet.
Warum sind kleine Detailunterschiede bei 60er Mustangs wichtig?
Weil viele Fahrzeuge im Laufe der Jahrzehnte Teile aus anderen Baujahren oder Zubehörteile erhalten haben. Um Originalität, Wert und Baujahr korrekt zu bestimmen, sind Details wie Grill, Zierleisten, Embleme oder Innenraumteile besonders wichtig.
Welche Modelle der 60er Jahre gelten als besonders selten oder sammelwürdig?
Frühe 1964 1/2 und frühe 1965 Mustangs gelten als besonders sammelwürdig. Sie besitzen mehrere Details, die nur kurz produziert wurden. Spätere Baujahre wie 1966 sind häufiger und daher für Einsteiger oder Restaurationsprojekte oft leichter zu finden.