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Auspuffanlagen für Vintage Mustangs - größer ist nicht immer besser

Dass durch den Verbau einer anderen Auspuffanlage auch die Leistung des Motors beeinflusst wird, sollte ja jeder wissen. Wo genau die Zusammenhänge zwischen der Auspuffanlagenkonstruktion und der Motorleistung liegen, weiß jedoch nicht jeder und es ist auch viel falsches Wissen im Umlauf, daher möchten wir heute etwas Klarheit in dieser Thematik schaffen.

Für jeden Motor gibt es eine optimale Auspuffanlage. Letzten Endes ist es immer der Hubraum, der angestrebte Maximaldrehzahlbereich und die Motorleistung, die entscheiden, welcher Rohrdurchmesser an der Auspuffanlage das beste Ergebnis erzielt.

Doch warum hat der Rohrdurchmesser überhaupt einen Einfluss auf die Leistung und das Drehmoment? Dazu muss man das Thema etwas abstrakt betrachten: Ein Motor ist nichts anderes als eine Pumpe. An einem Ende zieht er saubere Luft an, am anderen Ende kommen dreckige Abgase raus. Eigentlich sollte es dem Motor die Arbeit doch enorm erleichtern, die Abgasverrohrung möglichst groß zu wählen. Weniger Widerstand bedeutet ja weniger Arbeit für den Motor. Leider ist es aber nicht ganz so einfach. Wenn ein Motor eine konstante Menge an Abgasen produziert, dann hat die Veränderung des Rohrdurchmessers einen Einfluss auf die Geschwindigkeit, in der die Abgase sich durch die Rohre bewegen, und das ist entscheidend. Wenn man den Rohrdurchmesser verkleinert, dann müssen sich die Abgase in einer höheren Geschwindigkeit durch die Rohre bewegen, damit dieselbe Menge an Abgasen ausgestoßen werden kann. Umgekehrt führt eine Vergrößerung des Rohrdurchmessers zu einer Verringerung der Durchflussgeschwindigkeit.

Was hat das Ganze nun mit der Motorleistung und dem Drehmoment zu tun?
Der Abgasstrang ist so konstruiert, dass durch Resonanzeffekte beim Öffnen eines Auslassventils im Idealfall im Auslasskanal ein Unterdruck vorhanden ist, der die Abgase aus den Brennräumen zieht. Dem Motor wird damit einiges an Arbeit abgenommen und er ist drehmomentstärker. Diese Resonanzeffekte können beispielsweise durch die Verwendung eines Fächerkrümmers und einer H- oder X-Pipe verstärkt werden und sind auch der Grund warum diese Bauteile leistungssteigernd sind. Für diese Resonanzeffekte ist es jedoch notwendig, dass eine bestimmte Flussgeschwindigkeit der Abgase gegeben ist.


Je geringer der Durchmesser der Auspuffanlage ist, desto höher muss die Durchflussgeschwindigkeit der Gase sein, um in derselben Zeit dieselbe Menge an Abgasen zu bewegen, wie bei einer Anlage mit großem Rohrdurchmesser. D.h. bei einer Auspuffanlage mit geringem Rohrdurchmesser erhält man bereits im niedrigen Drehzahlbereich ausreichend hohe Durchflussgeschwindigkeiten für die Abgase, die drehmomentsteigernde Resonanzeffekte im Abgasstrang hervorrufen. Das ist der Grund, warum man für hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen Auspuffanlagen mit geringem Durchmesser wählt.
Und um nichts durcheinander zu bringen: was soeben erklärt wurde, hat nichts mit Abgasgegendruck zu tun. Kein Ottomotor benötigt Abgasgegendruck um zu laufen und in keinem Fall ist Abgasgegendruck leistungssteigernd.

Doch bleiben wir bei der Auspuffanlage mit geringem Durchmesser. Bei niedriger Drehzahl gewinnt man also Drehmoment dazu. Doch wenn man den Motor auf Touren bringt, verhält es sich wieder anders. Durch den geringen Durchmesser muss bei hoher Drehzahl die gestiegene Menge an Abgasen mit entsprechend höherer Geschwindigkeit durchgepumpt werden, was ab einem bestimmten Punkt leistungsbeschränkend wirkt, da der Druck im Abgastrakt immer weiter ansteigt und der Motor dagegen ankämpfen muss, um weitere Abgase aus den Brennräumen herauszubefördern. Eine Auspuffanlage mit größerem Durchmesser arbeitet hier hingegen im optimalen Bereich mit geringem Gegendruck und kann die Leistung durch oben genannte Resonanzeffekte steigern, während die Anlage mit dem geringen Rohrdurchmesser den Motor bei hohen Drehzahlen regelrecht erstickt.

Je nach Motorenkonzept und Auslegung des Motors muss man also selbst entscheiden, welcher Rohrdurchmesser der Auspuffanlage der richtige ist. Diese Tabelle gibt einen groben Aufschluss darüber, bei welchem Motor welcher Auspuffdurchmesserbereich am sinnvollsten ist:
rohrdurchmesser
Es muss folgendes beachtet werden: Die Tabelle bezieht sich auf Standardmotoren und leicht getunte Motoren für Vintage-Fahrzeuge. Für Kompressormotoren gilt: Pro 14,5 PSI Ladedruck muss mit dem doppelten Hubraum gerechnet werden. Hochdrehzahlmotoren müssen ebenfalls als großvolumigere Motoren behandelt werden.

Tags: Technik-Tipp

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  • Endlich mal eine logische Erklärung

    Vielen Dank für die Erklärung. Meine Freunde habe mir nie geglaubt. Das wird sich nun ändern.